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____SO IS THIS. NOW.

ist ein Wintersemesterprogramm 2011, das eine diskursive, filmhistorische Landschaft für die Übergangsklasse Zeitbasierte Medien und Performance (ZMP) öffnet,
offen also für alle (Studierenden), denen an einer Auseinandersetzung mit Fragen von Repräsentation gelegen ist. Gibt es eine „institutional critique“ des Kinos? Wann agiert das Kinematographische als „philosophical toy“? Was geschieht wenn Performance, das ephemere Medium des Verschwindens auf Film trifft? Wie ragen die politischen Körper in den Kinoraum?

Zusammengetragen aus dem Archiv des Kino Arsenal, der Kurzfilmtage Oberhausen, des Filmmuseum Berlin, Cinenova London u.a.
Unterstützt von der Fachschaft Bildende Kunst, interflugs, den studentischen Frauenbeauftragten and many others.

Mit Gästen im Kino, diesen Monat Margit Czenki aus Hamburg mit ihrem selten gezeigten Knast-Film KOMPLIZINNEN (1987), die einen von interflugs organisierten Workshop an der Udk geben wird.
Und Gästen in der Klasse.

Immer mittwochs 17h im Kino Arsenal, Nachbesprechung donnerstags in der Universität der Künste, Hardenbergstraße.

 

Das Novemberprogramm der UdK-Klasse für zeitbasierte Medien und Performance dreht sich um Transgressionen: Das Heimisch-Unheimliche des Melodrams am 9.11. in HOME STORIES (Matthias Müller, 1990), ein mehrfacher 360-Grad-Schwenk in LA CHAMBRE (1972), erste Zusammenarbeit von Chantal Akerman und Babette Mangolte, und das Leben der Performer_innen: Tanz und Emotionen in Yvonne Rainers LIVES OF PERFORMERS (1972). 1970 drehte die Schauspielerin Barbara Loden mit dem Kameramann Nicholas T. Proferes aus der Direct-Cinema-Schule ihren einzigen Film WANDA, „das opake, vieldeutige Territorium unausgesprochener Repression.“ (Bérénice Reynaud) (16.11.) Und am 23.11. ein semidokumentarischer Film über die Traumzustände einer 16-jährigen: ICH DENKE OF AN HAWAII (1978) von Elfi Mikesch zusammen mit WEISSE REISE (1979) von Werner Schroeter – „Abenteuerfilm, Home Movie und Brecht’sches Drama“ (Gerard Courant) geplant als „Alle Matrosen der Welt“.
(Madeleine Bernstorff)

Mittwoch/wednesday 9.11., 17 Uhr
HOME STORIES Matthias Müller D 1990 16mm 6’
LA CHAMBRE Chantal Akerman B 1972 35mm 11’
LIVES OF PERFORMERS Yvonne Rainer USA 1972 16mm 90’
Einführung: Madeleine Bernstorff

Mittwoch/wednesday 16.11., 17 Uhr
KUNSTERZIEHUNG Maria Lassnig 1976 16mm 8’
WANDA Barbara Loden USA 1970 35mm 102’
Einführung: Madeleine Bernstorff

Mittwoch/wednesday 23.11., 16.30 Uhr
WEISSE REISE Werner Schroeter CH 1979 16mm 55’
ICH DENKE OFT AN HAWAII Elfi Mikesch BRD 1978 16 mm 85 min
Einführung: Madeleine Bernstorff

OKTOBERPROGRAMM

Mittwoch/wednesday 19.10. 17h
SO IS THIS Michael Snow Can 1982 16mm 45’
STANDARD GAUGE Morgan Fisher USA 1984 16mm 35’
WAITING Nan Hoover USA 1982 10’
NOW Santiago Alvarez Kuba 1965 35mm 5’
Mit Einführung: Madeleine Bernstorff

Mittwoch/wednesday 26.10. 16:30
Komplizinnen
BR Deutschland, 1987, 114’ 35mm
R + D: Margit Czenki, Kamera: Hille Sagel,
mit: Pola Kinski, Therese Affolter, Marianne Rosenberg, Gerlinde Eger, Eva Ebner
Einführung und Gespräch mit Margit Czenki

"Das ist meine Zeit, die will ich nicht absitzen, die will ich leben" - Zu sieben Jahren Knast ist Barbara gerade verurteilt, wegen Bankraubs. Zwei Jahre überlebt sie in strenger Einzelhaft, schlägt eigensinnig um sich, um nicht in Verboten und Verordnungen unterzugehen. Doch es gibt Pannen im Getriebe der Bürokratie, Lücken zwischen Gitterstäben und Mauern. Dort lebt sie, unbeobachtet, und beginnt, heimliche Kontakte zu knüpfen...

"...Ich war ganz erfüllt von den "Komplizinnen"; so intensiv hatte ich im Film den Knast noch nie erlebt, und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, ein Werk gesehen zu haben, das für den deutschen Film wieder hoffen lässt, etwas exemplarisches, ein Meisterwerk oder so, mindestens. Aber sie Meisterin zu nennen war mir denn doch zu blöd - an was für Regeln sollte man "Komplizinnen" denn messen; es ging ja gerade um Regelverstösse, um das "trotzdem leben"." Dietrich Kuhlbrodt, Szene Hamburg, 1987
http://www.margitczenki.net/komplizinnen.html

 

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