FRÜHE INTERVENTIONEN
SUFFRAGETTEN – EXTREMISTINNEN DER SICHTBARKEIT

  Beteiligte  
 

Mareike Bernien (Hamburg, Berlin)
arbeitet in einem Bereich zwischen Theorie und künstlerischer Praxis. Ihr Interessens- und Forschungsbereich bezieht sich dabei auf Fragen der Repräsentationskritik, insbesondere der Repräsentation von Körperpolitiken Anfang des 20ten Jahrhunderts. Sie interessieren darin Voraussetzungen einer Bedeutungs- und Wissensproduktion durch Bilder und Möglichkeiten einer kritischen Bildforschung und -lektüre, die sich einer Evidenz stiftenden Produktion des Visuellen entgegenstellt.

Madeleine Bernstorff (Berlin)
ist Initiatorin und mit Mariann Lewinsky Kuratorin der Filmreihe. Sie recherchiert seit längerem über die Darstellung der Suffragetten im Kino nach 1900. Sie hat 1994 für das Projekt „Frauensolidarität“ der Künstlerin Ines Doujak ein kurzes Video SUFFRAGETTEN hergestellt und kürzlich ein 17minütiges Video, das Teil der Ausstellungen „Bertha von Suttner revisited“ 2009 und „Verhandlungssache“ Kunstpavillon Innsbruck 2010 war. Sie interessiert sich für die filmische Darstellung interventionistischer Strategien. www.madeleinebernstorff.de

Pauline Boudry und Renate Lorenz (Berlin)
arbeiten seit 1998 an gemeinsamen Kunstprojekten. Ihre Film- und Video-Installationen reflektieren aus heutiger Perspektive die parallele Erfindung von Sexualität, sexuellen Perversionen und Photographie/Film sowie deren Verhältnis zur (kolonialen) Ökonomie des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Ihre letzte Einzelausstellung war ‚Contagieux! – Rapports contre la normalité’ im Centre D’Art Genf (2010). http://www.boudry-lorenz.de

Dirk Foerstner (Berlin)
ist Mitarbeiter des Zeughauskino und studiert an der Hochschule für Technik und Wirtschaft, HTW Berlin, den BA-Studiengang "Konservierung und Restaurierung" mit dem Schwerpunkt "Audiovisuelles und Fotografisches Kulturgut".

Julian Göthe (Berlin)
ist Bildender Künstler und DJ. Ausserdem arbeitet er als freischaffender Setdesigner in verschiedenen Trickfilmstudios, hat Setdesign an der HFF Konrad Wolf in Babelsberg unterrichtet und lehrt derzeit an der Merzakademie Stuttgart. 1994 hat er zu Mabel Normands Slapstick-Filmen im Kino Babylon aufgelegt und 2006 die Musikbegleitung für den Film „Von Morgens bis Mitternacht“ (Cinematheque Vancouver) montiert.

Karola Gramann (Frankfurt/Main)
ist Filmkuratorin und künstlerische Leiterin der Kinothek Asta Nielsen e.V. in Frankfurt am Main. Arbeitsschwerpunkte sind das Frühe Kino und die Avantgarde. Sie realisierte zahlreiche Filmreihen und Retrospektiven, darunter „L'invitation au Voyage. Germaine Dulac“, 2002 sowie, 2007 „Sprache der Liebe. Asta Nielsen - ihr Kino, ihre Filme 1910 - 1933“ (Frankfurt am Main, Berlin, Bologna u.a.). Sie ist Mitherausgeberin von „Unmögliche Liebe. Asta Nielsen, ihr Kino" und "Nachtfalter. Asta Nielsen, ihre Filme“ (2009). ). http://www.kinothek-asta-nielsen.de

Jana Günther (Berlin)
ist Sozialwissenschaftlerin und Autorin des Buches: „Die politische Inszenierung der Suffragetten in Großbritannien“, 2006. Sie ist gegenwärtig Stipendiatin der Hans Böckler Stiftung mit dem Promotionsprojekt "Deeds not Words - Vom Zusammenhang zwischen politischen Leitbegriffen und Bewegungskulturen am Beispiel der ersten Frauenbewegung in Großbritannien und Deutschland".

Ute Holl (Basel/Berlin)
ist Professorin am Institut für Medienwissenschaft der Universität Basel, Autorin von „Kino, Trance und Kybernetik“ (2002) zu psychophysischen Wahrnehmungsexperimenten des 19. Jahrhunderts und (zusammen mit Jutta Hercher) Herausgeberin von Maya Derens Schriften zum Film (1995).

Stephen Horne (London)
ist Pianist mit langjähriger Praxis bei der Begleitung früher, stummer Filme. Er spielt regelmäßig beim BFI/London Southbank, am Barbican Centre und am Imperial War Museum, außerdem beim Stummfilmfestival in Pordenone, und bei vielen anderen Stummfilmfestivals wie in Telluride, San Francisco, Berlin und Bonn. Er hat Musik für DVD’s aufgenommen, für die BBC und für Museums-Installationen von Stummfilmen. Er arbeitet zusammen mit einer Gruppe, die Laterna-Magica-Vorführungen re-inszeniert. Oft spielt er auch Flöte und Akkordeon zusätzlich und gleichzeitig mit dem Klavier. Er ist spezialisiert auf die Begleitung der Mitchell & Kenyon-Filme. http://www.stephenhorne.co.uk

Mariann Lewinsky (Zürich)
ist Filmwissenschaftlerin, Japanologin und Autorin des Buches „Eine verrückte Seite“ über den Film Kurutta Ippeiji (Japan 1926). Sie hat den Nachlaß der Schweizer Wanderkinobetreiberfamilie Leuzinger http://www.filmarchiv-leuzinger.ch/tour/home/index.xhtml bearbeitet, war zusammen mit Eric de Kuyper Kuratorin des Programms „Vom Meeresgrund“ bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen 2010 und programmiert seit 6 Jahren die Reihe „Cento anni fa“ (Vor hundert Jahren) beim Festival Il Cinema Ritrovato in Bologna, und hat die DVD’s Cento anni fa: Attrici comiche e suffragette 1910-1914 / Vor 100 Jahren: Komikerinnen und Suffragetten 1910-1914 und Cento Anni fa, the Cinema of 1909 herausgegeben.

Eunice Martins (Berlin)
macht seit 1997 Musik zu Stummfilmen mit Auftritten auf zahlreichen Festivals und Spielorten u.a. Hong Kong, Shanghai, Sao Paulo, Istanbul, Paris, Bologna, Brüssel, Frankfurt/Main, Berlin. Seit 2000 Hauspianistin des Kino Arsenal - Institut für Film und Videokunst in Berlin. Musik für die DVD Cento anni fa: Attrici comiche e suffragette 1910-1914. die 2010 in Bologna vorgestellt wurde. Des weiteren Sounddesign, Kompositionen und Stücke für Tanz, Theater, Film, Performance. http://www.eunicemartins.eu

Wieslaw Pipczynski (Bern)
spielt Klavier, Akkordeon und Theremin. Er wurde 1953 in Polen geboren und kam 1978 als Zirkusmusiker in die Schweiz. Der ausgebildete Akkordeonist, Pianist und Organist ist wegen seiner Vielseitigkeit von Ensembles gesucht und konzertiert mit verschiedenen Tasteninstrumenten in den unterschiedlichsten Stilrichtungen. Am Klavier, an der Orgel oder mit dem Theremin - dem 1919 in Russland erfundenen ersten elektronischen Instrument überhaupt - improvisiert er zu Dynamik und Bewegung von Stummfilmen. http://www.pipczynski.ch

Fiona Rukschcio (Wien)
arbeitet als bildende Künstlerin. Ihr Video „I would be delighted to talk Suffrage“ spielt auf den Emailverkehr mit der auf Suffragetten spezialisierten Historikerin Elizabeth Crawford an. "I would be delighted to talk Suffrage" fungiert gleichzeitig als Stadtführung, Oral History-Dokument und als collagierter Kostümfilm und beruht auf Recherchen in der Women’s Library in London und Museum of London. Trailer und mehr unter http://www.fiona-rukschcio.com

Heide Schlüpmann (Frankfurt/Main)
Prof. em. für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, langjährige Mitherausgeberin von „Frauen und Film“ und Mitbegründerin der Kinothek Asta Nielsen; Autorin u.a. von „Unheimlichkeit des Blicks. Das Drama des deutschen Kinos“ (1990, am. Übersetzung: The Uncanny Gaze. The Drama of Early German Cinema, 2009), maßgeblich für eine Untersuchung des frühen Kinos als Filmgeschichte aus feministischer Perspektive und „Ungeheure Einbildungskraft. Die dunkle Moralität des Kinos“ (2007). http://www.kinothek-asta-nielsen.de

Vanessa Toulmin (Sheffield)
ist Professorin und Forschungsleiterin der National Fairground Archives an der Universität Sheffield und lehrt zu frühem Film und populärer Unterhaltung. Ihre Forschungen und Publikationen umfassen u.a. „The Lost World of Mitchell and Kenyon: Edwardian Britain on Film“ (2004) und „Electric Edwardians: The Films of Mitchell and Kenyon“. Sie ist spezialisiert auf die Geschichte des viktorianischen Entertainments und kommt selbst aus einer Schaustellerfamilie.